Ich fahre in einem klapprigen Mini-Van (sie bauen diese Art nicht in den USA; es ist viel zu klein!) auf dem Weg zur örtlichen Kirche in der Landschaft von Sichuan. Der Fahrer hat gerade angehalten, um eine andere Frau abzuholen; sie nimmt an dem Training teil, das wir diese Woche geben. Schwester Liu beginnt zu reden; Ihre Tonhöhe wird mit jeder Aussage höher… jetzt hat sie sich völlig umgedreht – auf den Knien sitzend – und uns gegenübergestellt. Es ist ihr egal, dass sie keine Sicherheitsgurte trägt. Der Transporter stößt uns immer wieder auf und ab, als er über Schlaglöcher auf der Landstraße läuft. Es ist ihr egal; sie ist zu aufgeregt, um ihre Geschichte zu erzählen.

„Ich habe 11 Jahre lang als Polizistgearbeitet“, erzählt sie. Dort erzählte mir mein Polizeichef von Jesus.“ Ich denke mir: „Ja richtig!“ Ich bitte unseren Dolmetscher, noch einmal zu bestätigen, um sicherzustellen, dass ich richtig gehört habe. „Er ist jeden Sonntag in die Kirche gegangen“, fährt sie lächelnd fort. Unser Dolmetscher bestätigt die Geschichte: Wow, Gott offenbarte ihr seine Liebe durch einen Polizeichef. Gibt es etwas, was Gott nicht tun kann? Offensichtlich NICHT.

Heute ist sie eine der wichtigsten Kirchenführeratoren außerhalb von Jiangyou. 2009 pflanzte sie eine Kirche in einem Dorf, in dem ihre Mutter lebt. „Als wir die Kirche gründeten, gab es nur eine Hand voller Gläubiger. Heute gibt es über 60 Gläubige.“

Gott bewegt sich in China und gewährt mir einen weiteren Einblick in sein Werk im größten Land der Welt.

– Februar 2011